Vor dem Hintergrund des Next-Research-Ansatzes, der das Leben und den Schutz von Menschen, Tieren und der Natur als eng miteinander verzahnt beschreibt, hat im ZPF der interdisziplinäre Austausch einen hohen Stellenwert. Um diesen zu fördern, haben Studierende von TUM und LMU bereits heute die Möglichkeit, im Wahlpflichtfach „Komparative Medizin“ unter Federführung von Prof. Dr. Christine Baumgartner fächerübergreifend zu lernen und zu arbeiten.
Die komparative Medizin trifft Erkenntnisse über Krankheiten nicht durch Versuche in experimentellen Modellen, sondern durch die gezielte Behandlung von natürlich erkrankten Haus- und Nutztieren, deren Ergebnisse dokumentiert werden und in die Forschung und Therapie der Human- sowie Veterinärmedizin gleichermaßen einfließen. Die dadurch gewonnenen medizinischen Forschungsergebnisse können von dualem Nutzen für eine bessere Gesundheit von Mensch und Tier sein.
Die Vorlesungsreihe trägt somit der Grundannahme Rechnung, dass die traditionellen Grenzen zwischen Human- und Veterinärmedizin nicht länger aufrechterhalten werden können. Die Win-Win-Situation liegt auf der Hand: Forschende der Human- und der Veterinärmedizin können bei der Entwicklung von Therapien auf kliniknahe Erfahrungen beider Seiten zurückgreifen.
Neben der Vermittlung von Know-how zu komplementären Techniken, Wissenschaftskommunikation und Scientific Solutionmanagement werden in dem Wahlpflichtfach auch Fragen zur Ethik in der Forschung und realisierbaren Forschungszielen behandelt.
Das Wahlpflichtfach „Komparative Medizin“ wird seit dem Wintersemester 2021/22 angeboten.
Professorin Dr. Christine Baumgartner
E-Mail: christine.baumgartner@tum.de
- Leiterin des Zentrums für Präklinische Forschung (ZPF) an der TUM School of Medicine and Health der Technischen Universität München
- Vorsitzende des TUM Animal Welfare and Science Council (TUM AWC)
- APL-Professorin an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
- Fachtierärztin für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie